BMW Motorsport hat im Rahmen der Internationalen
Automobil Ausstellung (IAA) in Frankfurt am Main (GER) sein neues
Spitzenmodell für den internationalen GT-Sport vorgestellt: den BMW
M8 GTE. Schon bevor das BMW 8er Coupé auf den Markt kommt, wird das
Rennfahrzeug in der kommenden Saison unter anderem in der FIA World
Endurance Championship (FIA WEC) an den Start gehen. In diesem
Rahmen feiert BMW Motorsport auch seine Rückkehr zu den legendären
24 Stunden von Le Mans (FRA). Der BMW M8 GTE steht damit für
innovative Spitzentechnologie und jahrzehntelange
Motorsport-Tradition gleichermaßen. Auf der IAA zeigte sich das neue
Fahrzeug in einem speziell für diesen Anlass gestalteten BMW M
Motorsport Design, das auch optisch bereits einen Vorgeschmack auf
2018 gibt. Es spiegelt die enge Verbindung zwischen
Serienentwicklung und Motorsport wider und macht einmal mehr
deutlich, wie sehr BMW Motorsport und BMW M zusammengehören.
Am 1. Juli 2017 absolvierte der BMW M8 GTE auf dem
Gelände vom BMW Group Werk Dingolfing (GER) seinen erfolgreichen
Rollout – dort, wo das Serienmodell des neuen BMW 8er gefertigt werden
wird. Die enge Verbindung zwischen Serie und Rennsport ist eine der
Prämissen in der Entwicklung des BMW M8 GTE. Die Erkenntnisse aus den
Renneinsätzen mit dem Fahrzeug in der FIA WEC und in der IMSA
WeatherTech SportsCar Championship (IWSC) in Nordamerika fließen
unmittelbar in die parallel laufende Serienentwicklung
ein.
„Der BMW M8 GTE ist unser neues Flaggschiff im
GT-Sport und wird sich weltweit mit der starken Konkurrenz in diesem
Segment messen“, sagt BMW Motorsport Direktor Jens Marquardt. „Die
Präsentation des ungetarnten Fahrzeugs im Rahmen der IAA ist für uns
der nächste wichtige Schritt auf dem Weg zum ersten Renneinsatz, der
für die 24 Stunden von Daytona 2018 vorgesehen ist. Die FIA WEC und
die IMSA-Serie in Nordamerika sind ein Top-Wettbewerbsumfeld für
unseren neuen Herausforderer. Im BMW M8 GTE bringen wir
Spitzentechnologie in die internationale Königsklasse des GT-Sports
und knüpfen gleichzeitig an unsere Tradition in Le Mans an. Die
Entwicklung des BMW M8 GTE läuft nach Plan, und wir können es kaum
erwarten, das Fahrzeug ab 2018 um Siege kämpfen zu sehen.“
Eine neue Dimension von Effizienz.
Der per Reglement auf einen Hubraum von 4,0 Litern begrenzte
V8-Motor mit BMW TwinPower Turbotechnologie hat je nach Einstufung
eine nominelle Basisleistung von über 500 PS. Zylinderblock und
Zylinderkopf werden vom Serienmotor übernommen und stammen aus der
Leichtmetallgießerei im BMW Group Werk Landshut (GER). Der
Fokus der Entwicklungsarbeit liegt auf größtmöglicher Effizienz und
maximaler Ausdauer. Für all das bietet der starke Serienmotor die
perfekte Basis. Die Kraftübertragung erfolgt beim BMW M8 GTE über ein
sequenzielles Sechs-Gang-Rennsport-Getriebe.
Mit künstlicher Intelligenz zu mehr Freiheit für die Ingenieure.
„Virtual Development“ spielt bei der Entwicklung des BMW M8 GTE
eine zentrale Rolle. So wird die Traktionskontrolle mit Hilfe eines
mitlernenden künstlichen Systems entwickelt. Dank
Topologie-Optimierung mit 3D-Druck haben die Ingenieure auf der Suche
nach innovativen und kreativen Lösungen für das Design des Fahrzeugs
deutlich mehr Freiräume. Rapid Prototyping ermöglicht es ihnen zudem,
ein neues Teil nur 24 Stunden nach der virtuellen Entwicklung als
einsatzfähigen Prototyp in den Händen zu halten.
Rennsport und Serie gehen Hand in Hand – Ähnlichkeiten beim Design.
Beim BMW M8 GTE arbeiten Motorsport- und Serienentwickler eng
zusammen. So spielt der konsequente Leichtbau auch in der Entwicklung
des neuen GT-Sportwagens eine entscheidende Rolle. Durch den
umfangreichen Einsatz ultraleichter CFK-Komponenten wird eine
deutliche Gewichtsreduktion erreicht. Der BMW M8 GTE wiegt bei einer
Länge von 4.980 mm und einer Breite von 2.046 mm lediglich ca. 1.220
Kilogramm. Beim Design zeigt der BMW M8 GTE ebenfalls seine enge
Verwandtschaft mit dem BMW 8er Coupé und dem BMW M8. Sie wird unter
anderem bei der gemeinsamen Dachlinie sowie bei der Gestaltung der
Front- und Heckleuchten deutlich.
Höchstleistung in der Aerodynamik-Entwicklung.
Ebenso unverzichtbar wie zeitintensiv ist die Arbeit an der
Aerodynamik eines neuen Rennfahrzeugs. Umso wichtiger ist es für die
BMW Ingenieure, von Anfang an mit maximaler Effizienz am Chassis des
BMW M8 GTE arbeiten zu können. Ein neuer Algorithmus ermöglicht eine
deutliche Steigerung der CFD-Berechnungen und bietet somit die
Möglichkeit, mit mehr Rechenpower die Anzahl möglicher Simulationen
deutlich zu erhöhen, ehe es überhaupt in den Windkanal geht. Dort
nutzt BMW Motorsport wiederum die Synergien mit der Serienentwicklung
und profitiert von den perfekten Testbedingungen im BMW Group Aero
Lab. Ein Ergebnis der Aero-Entwicklung sind unter anderem neuartige
Aero-Felgen, die als Konzept auf der IAA vorgestellt werden.
Modernste 3D-Messtechnik im Einsatz.
Die enge Verflechtung von Serien- und Motorsportentwicklung
setzt sich in zwei weiteren wichtigen Bereichen fort: Dieselbe
3D-Messtechnik, die bereits beim 2017 erstmals eingesetzten BMW M4 DTM
angewendet wurde, kommt auch beim BMW M8 GTE zum Einsatz. Das
hochmoderne Messsystem aus der BMW Serienentwicklung bietet die
perfekte Qualitätskontrolle nach dem Aufbau eines Rennwagens. Bei
einem derart komplexen Fahrzeug wie dem BMW M8 GTE, der komplett in
Handarbeit aufgebaut wird, ist die korrekte Einhaltung und Umsetzung
aller Abmessungen essenziell.
Lange Historie von BMW Motorsport in Le Mans.
BMW Motorsport kehrt 2018 im Rahmen der FIA WEC nach Le Mans
zurück. Zuletzt stand 2011 mit dem BMW M3 GT2 ein BMW Rennfahrzeug in
der Startaufstellung. Ein Jahr zuvor hatte das BMW M3 GT2 Art Car von
Jeff Koons (USA) an gleicher Stelle für Aufsehen gesorgt und das
bislang letzte Kapitel der BMW Art Car Collection in Le Mans
geschrieben. Zu den BMW Art Cars, die zuvor in Le Mans gestartet
waren, zählten unter anderem der BMW 3.0 CSL von Alexander Calder
(USA, 1975), der BMW 320i von Roy Lichtenstein (USA, 1977) und der BMW
M1 von Andy Warhol (USA, 1979).
Die große sportliche Sternstunde für BMW Motorsport in Le Mans
schlug 1999, als Yannick Dalmas (FRA), Joachim Winkelhock (GER) und
Pierluigi Martini (ITA) im BMW V12 LMR den Gesamtsieg feierten. 1995
hatte bereits der von einem BMW Motor angetriebene McLaren F1 GTR auf
dem „Circuit de la Sarthe“ triumphiert.
Der erste Start
eines BMW Fahrzeugs bei den 24 Stunden von Le Mans datiert aus dem
Jahr 1939. Damals feierte ein BMW 328 nach 236 Runden einen
Klassensieg. Ab dem Jahr 1972 waren regelmäßig BMW Fahrzeuge beim
Langstreckenklassiker am Start.
Technische Daten BMW M8 GTE.
Abmessungen
Länge ohne Heckflügel: 4.980 mm
Breite
ohne Spiegel: 2.046 mm
Breite mit
Spiegel: 2.224
mm
Höhe: 1.212 mm
(variabel)
Radstand: 2.880 mm
Motor
Typ: V8-Motor
mit BMW TwinPower
Turbotechnologie
Hubraum: 3.981
ccm
Zylinderanzahl:
8
V-Winkel:
90°
Bohrung: 89
mm
Hub: 80
mm
Zylinderabstand: 98
mm
Drehzahl: ca. 7.000 U/min
Karosserie
• Mischbau-Karosserie mit Carbon Core
und
DMSB-zertifiziertem
Sicherheitsüberrollkäfig
• Außenhaut aus CFK mit Schnellwechselkonzept
Fahrwerk
• Doppel-Querlenker an Vorder- und
Hinterachse
• Vierfach verstellbare Stoßdämpfer vorne und
hinten
• Stabilisatoren mit Schnellverstellung
Kraftübertragung
• 6-Gang sequentielles
Motorsport-Getriebe
• Elektrisches Paddle-Shift
System
• Mechanisches Sperrdifferenzial
•
CFK-Kardanwelle
• Sachs Kohlefaser Kupplung
Elektronik
• BMW Motorsport eigene SW Funktionen für alle
Motor-, Getriebe-
und
Fahrerunterstützungsfunktionen
• Lenkrad mit 16 Knöpfen
und sieben Drehschaltern
• Rear-View-Kamerasystem mit
Objekterkennung
• Hochleistungsscheinwerfer mit OSRAM LED
Elementen
• Live-Telemetrie-System zur Fahrzeugüberwachung
Räder/Reifen
• BMW Aero Felgen in 12,5x18 Zoll an der
Vorderachse und 13x18 Zoll
an der
Hinterachse
• Michelin Reifen in 30/68 R18 an der
Vorderachse und 31/71 R18
an der Hinterachse
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