Genau 50 Jahre nach dem Debüt des letzten Ferrari Spider mit V12-Frontmotor
feiert dieser Modelltyp, der in der langen Geschichte des Unternehmens eine so
zentrale Rolle gespielt hat, mit dem Ferrari 812 GTS eine triumphale
Rückkehr.
Viele legendäre Modelle sind in seiner Ahnenreihe zu finden, die 1948 mit
dem 166 MM ihren Ausgang nahm – einem echten Vollblut-Renn-GT, der 1949 die
beiden prestigeträchtigsten Langstreckenrennen der Welt gewann: die Mille
Miglia und die 24 Stunden von Le Mans.
Der letzte in diesen langen Reihe war dann 1969 der 365 GTS4, auch Daytona
Spider genannt, wegen Ferraris legendären Siegs in den 24 Stunden von Daytona
1967, als zwei Werks-330P4s und der von NART eingesetzte 412P die ersten drei
Plätze belegten.
Seit dem 365 GTS4 wurde in keinen Serien-Spider von Ferrari mehr ein
V12-Frontmotor eingebaut. Allerdings gab es seitdem vier begrenzte Sonderserien
mit Frontmotor: der 550 Barchetta Pininfarina 2000, der Superamerica 2005, der
SA Aperta 2010 und schließlich 2014 der F60 America, von dem nur 10 Stück zur
Feier von 60 Jahren Ferrari auf dem amerikanischen Markt gebaut wurden.
Wie seine historischen Vorgänger setzt auch der Ferrari 812 GTS neue
Maßstäbe für Leistung und Exklusivität. Mit seinem majestätischen 800
PS-V12-Motor ist er nicht nur der leistungsstärkste Serien-Spider auf dem
Markt, sondern dank seinem Retractable Hardtop (RHT), einem einmaligen Merkmal
in diesem Segment, auch der vielseitigste. Ermöglicht das RHT doch auch ein
größeres Kofferraumvolumen.
Das RHT lässt sich bei einer Fahrgeschwindigkeit von bis zu 45 km/h in nur
14 Sekunden öffnen und hat keinen Einfluss auf die Innenabmessungen, so dass
das geräumige Cockpit des Ausgangsmodells erhalten bleibt. Dank der
elektrischen Heckscheibe, die als Windstop dient, ist die Fahrt mit offenem
Verdeck ein echtes Vergnügen. Bei geschlossenem Verdeck kann sie hingegen
offenbleiben, wenn die Insassen weiterhin den einmaligen Sound des
V12-Saugmotors genießen wollen.
MOTOR
Der Ferrari 812 GTS ist die Spider-Version des 812
Superfast, von dem er sowohl die Spezifikationen als auch die Performance
übernommen hat, vor allem aber das Triebwerk. Dank seiner Fähigkeit, massive
800 PS bei 8500 U/min auf die Straße zu bringen, ist dies der leistungsstärkste
Motor seiner Klasse. Ein Drehmoment von 718 Nm garantiert eine ebenso
beeindruckende Beschleunigung wie beim 812 Superfast und ein berauschendes
Drehzahlmaximum von 8900 U/min bedeutet ein unbegrenztes sportliches
Fahrvergnügen.
Wie beim
812 Superfast wurde dieses Leistungsniveau einerseits durch Optimierung der
Motorkonstruktion und andererseits durch Innovationen ermöglicht, darunter das
Direkteinspritzsystem mit 350 Bar und das Steuersystem für die verstellbaren
Ansaugtrakte, das für F1-Saugmotoren entwickelt wurde. Diese Systeme
ermöglichen es, den von 6,2 auf 6,5 Liter vergrößerten Hubraum für die
Maximierung der Ausgangsleistung zu nutzen und gleichzeitig die ausgezeichnete
Beschleunigung auch bei niedrigen Drehzahlen beizubehalten.
Das Hochdruck-Einspritzsystem
verbessert auch die Vernebelung des eingespritzten Kraftstoffs und reduziert so
deutlich den abgegebenen Feinstaub während des Aufwärmens des Katalysators.
Durch den Einbaus eines Feinstaubfilters zusammen mit dem System Stop&Start
On the Move, das den Motor ab- und anstellt, während sich das Auto bewegt,
wurde sichergestellt, dass der Motor alle Emissionsvorschriften erfüllt.
Besondere
Aufmerksamkeit galt auch der Kalibrierung der Manettino-Einstellungen, um so
das Potential des Motors und das Gefühl ungeheurer Kraft zu erhöhen. Trotzdem
ist der Fahrer stets in der Lage, das massive verfügbare Drehmoment einfach und
souverän mit dem Gaspedal zu dosieren, da die Leistung zuverlässig und sanft
ansteigend bei allen Drehzahlen zur Verfügung gestellt wird.
Die
Drehmomentkurve zeigt, dass die Drehmomentverteilung nicht der
Leistungssteigerung zum Opfer gefallen ist. So stehen bei nur 3500 U/min
bereits 80 % des maximalen Drehmoments zur Verfügung, was sich positiv auf die
Flexibilität und Beschleunigung bei niedrigeren Drehzahlen auswirkt.
Die
Leistungskurve, die bis zum Drehzahlmaximum von 8500 U/min stetig ansteigt, und
die Schnelligkeit, mit der sich die Motordrehzahl dank des niedrigen
Trägheitsmoments erhöht, vermitteln den Insassen das Gefühl unbegrenzter Kraft
und Beschleunigung. Dies ist auf die Gesamterhöhung der maximalen
Ausgangsleistung und die Optimierung der bereits erwähnten Leistungskurve
zwischen 6500 und 8900 U/min zurückzuführen. Dadurch wird die durchschnittliche
Leistung, die beim Fahren auf der Rennstrecke bei konstant hoher Motordrehzahl
genutzt werden kann, maximiert.
Verstärkt
wird der sportliche Charakter des Wagens auch durch das Getriebe mit
Doppelkupplung. Wenn am Manettino die sportlicheren Einstellungen gewählt
werden, wird die Zeit zum Hoch- und Runterschalten deutlich verkürzt und die
Übergangszeit optimiert, um das Fahrerlebnis für den Fahrer zu optimieren. In
Kombination mit der kürzeren Übersetzung bedeuten diese Modifizierungen, dass
die Insassen das Ansprechen des Autos auf das Gaspedal unmittelbar spüren
können.
Die
Geometrie der Auspuffanlage wurde darauf ausgelegt, den vom Motor und den
Auspuffrohren erzeugten Soundtrack zu verstärken und abzustimmen. Ziel dabei
war, den extrem sportlichen Charakter beim offenen Fahren zu betonen.
Beim
Auspuff lag die Priorität darauf, den Sound durch Formveränderung bei den
zentralen Verlängerungsrohren zu gestalten. Alle Rohre zwischen dem
6-in-1-Auspuffkrümmer und dem Katalysator-Monolithen sind gleich lang, wodurch
der Sound optimiert wird, indem vor allem die Obertöne hörbar werden.
Das
Ergebnis ist ein satter V12-Sound im Inneren bei allen Fahrweisen, der bei
offenem Verdeck aber natürlich besonders gut rüberkommt.
DESIGN
Der Ferrari 812 GTS wurde vom Ferrari Design Centers
basierend auf dem 812 Superfast entworfen. Er nimmt die Formensprache und
Proportionen des V12-Modells mit Frontmotor ohne Änderungen bei den äußeren
Abmessungen oder dem Volumen und Komfort des Innenraums auf und ist somit eine
perfekte Verbindung von Sportlichkeit und Eleganz. Die schlanke
Fließheck-Silhouette des Ferrari 812 GTS wird
durch ein Zwei-Box-Design mit hohem Heck erzeugt und erinnert an den
glorreichen 365 GTB4 (Daytona) von 1968.
Die
fließenden Flankenlinien lassen das Heck kürzer erscheinen. Unverkennbar sind
die stark geneigten Faltenlinien und die muskulös wirkenden Radläufe, die schon
dem 812 Superfast ein gebührend kraftvolles und aggressives Erscheinungsbild
verliehen.
In der
Spider-Version des 812 Superfast wurde nun das gesamte Heck – Dach,
Verdeckcover und Kofferraum – neu gestaltet. Die Idee dabei war, dem Auto eine
neue Mischung aus Schnittigkeit und Ausgewogenheit mitzugeben, erzeugt durch
zwei Strebebögen, unter denen der Bewegungsmechanismus für das Dach
untergebracht ist. Die Strebebögen sollen optisch ein Gefühl von
Vorwärtsschub vermitteln und den Seitenfenstern einen eigenen Look verleihen,
der den Spider von der Berlinetta unterscheidet. Wenn das Verdeck versenkt
wird, verschwinden die Dachpaneele unter dem Verdeckcover.
Aus
stilistischer Perspektive hat der hintere Radlauf den charakteristischen
aerodynamischen Bypasskanal des 812 Superfast verloren. Kompensiert wurde der
Verlust des Luftkanals jedoch durch die Umgestaltung des Heckdiffusors, der
jetzt eine zusätzliche Luftklappe aufweist.
Der neue Ferrari 812 GTS ist zudem mit neuen
modellspezifischen Mehrspeichen-Schmiederädern ausgestattet. Er wird in
drei Farbversionen erhältlich sein: Diamond Finish, Liquid Silver und Grigio
Scuro.
AERODYNAMIK
Aerodynamisch
standen die Ferrari Ingenieure beim Ferrari 812 GTS vor
allem vor zwei großen Herausforderungen: Bei geschlossenem Verdeck die gleiche
Leistung wie bei der Coupé-Version zu garantieren und gleichzeitig bei offenem
Verdeck für maximalen Komfort für die Fahrzeuginsassen zu sorgen.
Hinsichtlich
der aerodynamischen Performance erforderte das RHT und dessen Verstauung eine
Modifizierung des Hecks. Durch sorgfältige Gestaltung der Oberflächen des Verdeckcovers
und, noch wichtiger, die Integration eines Dreideckflügels in den Heckdiffusor,
um so einen effizienten Saugdruck (und damit Anpressdruck) vom Unterboden zu
gewährleisten, konnte der Verlust an Anpressdruck durch den Wegfall des
Bypasskanals im hinteren Radlauf des 812 Superfast, dessen Lufteinlass sich
hinter dem Ausstellfenster befand, kompensiert werden.
Der
Luftwiderstand andererseits wurde gesenkt, indem die Luftschlitze über der
hinteren Flanke dazu genutzt wurden, übermäßigen Druckaufbau aus dem Radlauf
effizient abzuführen.
Viel
Sorgfalt wurde auch darauf verwendet, exzellenten Komfort an Bord bei offenem
Verdeck zu gewährleisten. Ein großer Teil der Entwicklungsarbeit wurde auf die
Minimierung der Turbulenzen im Innenraum und des aerodynamischen Geräuschs
verwendet, damit sich die Fahrzeuginsasse auch bei hoher Geschwindigkeit
ungestört unterhalten können.
Wie schon
beim LaFerrari Aperta erzeugen zwei kleine L-förmige Klappen in den oberen
Ecken der Windschutzscheibe einen kohärenten konzentrierten Wirbel, der
wiederum Outwash im Geschwindigkeitsfeld direkt über der Heckscheibe erzeugt
und damit einen übermäßigen Druck hinter den Köpfen der Fahrzeuginsassen
verhindert.
In diesem
Bereich haben die Aerodynamiker einen aerodynamischen Durchlass in der vorderen
Verkleidung der beiden Strebebögen, die sich zu den Sitzen hin verjüngen,
geschaffen. Auf dem Durchlass befindet sich ein Spoiler, der den auf die
Verkleidung des Verdeckcovers auftreffenden Luftstrom kanalisiert. Dies
erleichtert sowohl die Druckabfuhr aus dem Innenraum als auch die
Dekomprimierung der Ablöseblase hinter dem Windstop, was sich wiederum positiv
auf die aerodynamische Effizienz auswirkt und den Luftstrom stabilisiert.
FAHRZEUGDYNAMIK
Ziel bei
der Entwicklung des Ferrari 812 GTS war, das
berauschende Gefühl von Geschwindigkeit und Kraft, das die Berlinetta durch
ihre, Ansprechzeit und Agilität vermittelt, beizubehalten.
Daher ist
der Ferrari 812 GTS mit allen für den 812
Superfast entwickelten Komponenten und Steuersystemen ausgestattet und liefert,
wie dieser, ein beeindruckendes Handling. So verfügt er über eine elektromechanische
Servolenkung (EPS), die in guter Ferrari Tradition dazu eingesetzt wird, im
Verbund mit den anderen elektronischen Fahrdynamikassistenten, darunter Version
5.0 des patentierten SSC von Ferrari, das Leistungspotential des Wagens voll
auszureizen. Ein weiteres integriertes System ist die Virtual Short Wheelbase
(PCV 2.0), die auf Grundlage der Erfahrungen auf dem F12tdf weiterentwickelt
wurde.
Auch
wieder dabei sind die folgenden hochentwickelten Fahrdynamikassistenten:
Ferrari
Peak Performance (FPP): Das Drehmoment des Lenkrades signalisiert dem Fahrer in
Kurvenfahrten, dass sich das Fahrzeug der Haftungsgrenze nähert und trägt so
dazu bei, dass dieser dynamische Zustand unter Kontrolle bleibt.
Ferrari
Power Oversteer (FPO): Meistens übersteuert das Fahrzeug, wenn es aus der Kurve
heraus beschleunigt wird. In diesem Fall führt das Lenkraddrehmoment den Fahrer
hin zu Lenkmanövern, die das Auto wieder geraderichten.
Dank der
optimierten Kalibrierung der magnetorheologischen Stoßdämpfer ist der
elastische Aufbau derselbe wie bei der Berlinetta – trotz des 75 kg höheren
Gewichts verursacht durch die Verstärkung des Fahrgestells.
Daher
erreicht auch die Gesamtleistung mit einer Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in
3 Sekunden und von 0 auf 200 km/h in nur 8,3 Sekunden ein ähnliches Niveau wie
die Berlinetta. Die Höchstgeschwindigkeit ist beim Ferrari
812 GTS dieselbe wie bei der Berlinetta: 340 km/h.
7 JAHRE WARTUNG
Die einmaligen Qualitätsstandards von Ferrari und der
zunehmende Fokus auf hervorragenden Kundendienst liegen auch dem umfangreichen
siebenjährigen Wartungsprogramm für den Ferrari 812 GTS zugrunde. Es wird für
die gesamte Ferrari Modellpalette angeboten und deckt die gesamte regelmäßige
Wartung in den ersten sieben Jahren des Wagens ab. Dieses Wartungsprogramm ist
ein exklusiver Service, der unseren Kunden die Gewissheit gibt, dass ihr Wagen über
die Jahre das Spitzenniveau seiner Leistung und Sicherheit hält. Der Service
steht auch Zweitbesitzern von Ferraris zur Verfügung.
Regelmäßige Wartung (in Intervallen von entweder 20.000
km oder einmal im Jahr ohne Kilometerbegrenzung), Originalersatzteile und
akribische Überprüfungen durch im Ferrari Training Center in Marinello
geschultes Fachpersonal unter Verwendung modernster Diagnose-Tools sind nur ein
paar der Vorteile des Genuine Maintenance Programms.
Der Service wird weltweit von allen Händlern unseres
offiziellen Händlernetzwerks angeboten.
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